Soziale Armut bei Kindern bekämpfen

„Kinderarmut hat viele Gesichter“: Das betonte die CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll beim Sozialpolitischen Stammtisch in der Passage-Stube in Langenfeld. Gemeinsam mit Hans-Georg Ibold von der CDA Langenfeld, Elmar Borgmann, dem Geschäftsführer des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) und zahlreichen Gästen diskutierte die Politikerin über die aktuellen Nöte von Kindern und Familien. „Viele Kinder gehen morgens ohne Frühstück aus dem Haus oder werden nicht betreut“, sagte Michaela Noll. „Das ist soziale Armut. Fehlendes Geld alleine muss nicht bedeuten, dass es den Kindern schlecht geht. Wir müssen Eltern wieder motivieren, ihrer Vorbildfunktion und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.“

Der SKFM unterstützt Familien und Kinder. Elmar Borgmann ist viel in Monheim unterwegs und kennt die sozialen Brennpunkte. Er weiß: Besondere Vorsicht ist angeraten, wenn Kinder aus den Familien genommen werden sollen. „Jugendämter müssen sich immer das Kind anschauen“, meinte Michaela Noll. „Auf den Inhalt einer Akte zu vertrauen, reicht nicht aus.“ Wenn Kinder „in Obhut“ genommen werden, sind die Eltern in rund 44 Prozent der Fälle mit der Fürsorge überfordert. „Sie müssen gezielt unterstützt werden.“ Eine flächendeckende Erhöhung des HartzIV-Satzes für Kinder alleine verspricht wenig Erfolg. „Wir brauchen ergänzende Angebote, wie Eltern-Kind-Gruppen oder Familienzentren“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familie. „So können wir etwas gegen Kinderarmut unternehmen.“