Schulen der Zukunft: Entscheidend ist, was drin steckt!

Mittlerweile zeichnen sich landesweit in den NRW-Kommunen heftig geführte Diskussionen ab, die sich nicht mehr darum drehen, wie die Schulformen der Zukunft heißen, sondern was tatsächlich in dem „Paket“ einer weiterführenden Schule steckt.

Die bloße Forderung von Bündnis 90/Die Grünen nach einer bestimmten Schulform für die Langenfelder Stadtmitte, also einer Forderung nach „äußerer“ Gestaltung, greift daher aktuell viel zu kurz.

Es geht schlicht und einfach, auch unter dem Eindruck des deutschen Lehrertages des VBE am letzten Freitag in Dortmund, darum: Sind wir in NRW bereit und in der Lage zukünftig Schulen zu organisieren, die wirklich die Begabung jedes einzelnen Schülers fördern und das nicht nur auf dem Papier?

Hier wird in der öffentlichen Diskussion im Moment viel versprochen und die Lehrer sollen diese Versprechen später halten. Die werden aber kaum gefragt. Wenn der Lehrerarbeitstag nicht auf 25 Arbeitsstunden ausgedehnt wird, ist das schlicht nicht zu realisieren.

 Der Andrang auf dem VBE-Lehrertag war riesig. Und gemessen an dem Beifall, den sie den einzelnen Rednern spendeten, trieb sie vor allem die Frage nach Dortmund, wie sie in Zukunft die Aufgaben der verheißenen individuellen Förderung inklusive der Inklusion der behinderten Kinder im Alltag bewältigen sollen.

Wie kann es also gehen? Der Ansatz des Hauptredners und Unterrichtsgurus Heinz Klippert auf der Tagung lautete:

Förderung der leistungsschwachen durch die guten Schüler als Nachhilfelehrer, maximaler Ressourceneinsatz (an Lehrerzeit, Aufmerksamkeit, Beratung und ev. Zweitlehrer) sobald ein Schüler droht zurückzubleiben. Und: Schon die äußere Trennung in unterschiedliche Leistungsgruppen in einzelnen Fächern ist sozial ungerecht den schwachen Schülern gegenüber genauso wie sogar die unterschiedlich anspruchsvolle Aufgabenstellung innerhalb einer Lerngruppe! Außerdem empfahl Klippert, streng darauf zu achten, dass die Arbeitsgruppen, die sich in Zukunft verstärkt im Selbstlernmodus das Wissen selbst beibringen sollen, immer leistungsmäßig heterogen sind, damit ja zu keiner Zeit gute Schüler unter sich lernen. Der Begriff Begabtenförderung oder die Überlegung wie auch gute Schüler adäquat gefördert werden, wurde nicht angesprochen.

Soll die Lösung wirklich lauten: Individuelle Förderung bei begrenzter Lehrerressource heißt Einsatz leistungsstarker Schüler ausschließlich als Nachhilfelehrer für leistungsschwächere und sozial benachteiligte?

Man könnte diesen Eindruck bekommen, verfolgt man die aktuelle Diskussion. Besteht damit nicht die Gefahr einer neuen „Resteschule“? Welche Eltern der leistungsstärkeren Schüler werden ihre potenziell abiturfähigen Kinder mit der Schwerpunktaufgabe, die Lernschwachen zu fördern, betraut sehen wollen? Wann dürfen auch die leistungsstärkeren Schüler entsprechend ihrer Lernbedürfnisse lernen?

Die CDU in Langenfeld hat jedenfalls als festes Ziel für die Schulentwicklung im Auge, eine Schullandschaft zu schaffen, die tatsächlich die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers je nach seinem individuellen Begabungsprofil im Focus hat. Das schließt die Förderung der Leistungsschwachen, der Leistungsstarken und auch die bestmögliche schulische Förderung der leistungsmäßigen „Mittelschicht“ ein. Das gilt auch für die behinderten Schüler, die nach wie vor neben der Integrationsmöglichkeit auch das Wahlrecht auf eine Förderschule haben sollen. Manche Eltern haben nämlich für ihre behinderten Kinder genauso wie diese selbst das Bedürfnis nach einem geschützten Raum. Auf diesem Weg setzen wir auf das Wissen und die Erfahrung der Langenfelder Schulleiter und haben im letzten Schulausschuss deshalb beschlossen, dass zunächst ein runder Tisch der Schulleiter mit der Verwaltung in aller Ruhe Vorschläge für ein qualitativ hochwertiges „Langenfelder“ Schulsystem entwickeln soll, ehe es dann nächstes Jahr in die politische Diskussion geht.

Ehe wir jetzt Forderungen nach bestimmten Schulformen für Langenfeld in den Vordergrund stellen wie es die Bündnis 90/ Die Grünen im Moment tun: Warten wir doch die Ergebnisse des runden Tisches erst einmal ab!

Wie sagte NRW-Schulministerin Löhrmann auf dem deutschen Lehrertag angesprochen auf die bundesweit mittlerweile 96 (!) verschiedenen Begriffe für weiterführende Schulen? Entscheidend ist für sie nicht wie das „Kind“ heißt sondern, was drin steckt! Da hat sie recht!

Entscheidend ist für uns als CDU Langenfeld ist die Qualität der Schule für wirklich jeden Schüler! Und da streben wir für Langenfeld ein möglichst dunkles Blau auf dem bundesweiten Bildungsatlas der Zukunft an!