Mittelstand: Kontinuität in der Krise – Krisen erlebt und Herausforderungen gemeistert

Die heutige Zeit ist auch in der Wirtschaftswelt kurzlebig geworden. Große Firmen vergehen, neue werden gegründet und sind nach ein paar Jahren schon wieder weg. Mittelständische Unternehmen sind jedoch Synonym für Kontinuität.

Dies zeigte sich auch bei der MIT-Visite bei der Rotterdam Gruppe. Der heutige Chef, Andreas Rotterdam, konnte in seiner Begrüßung nicht weniger als 4 Generationen in der Familientradition seit der Unternehmensgründung 1899 vorweisen. Und jeder zu seiner Zeit hat Krisen miterlebt – und gemeistert. Vieles hat sich verändert und wird sich auch weiterhin verändern, mittelständische Unternehmer reagieren auf die Herausforderungen. Stolz konnte Rotterdam auf viele laufende Entwicklungs- und Bau-Projekte hinweisen, die die Weiterentwicklung des Unternehmens sichern.

Sparkassen-Vorstandsmitglied Stefan Noack konnte noch einen drauflegen: seit 1897 sichert die Stadtsparkasse Langenfeld die Geldversorgung der Bürger und der einheimischen Wirtschaft. In seinem Vortrag „Quo vadis – Währungsunion?“ erläuterte er in prägnanten Beispielen Ursachen und Wirkungszusammenhänge der derzeitigen Finanzkrise. So zeigte ein Vergleich der Euro-Länder vor und nach der Währungsunion, dass Länder wir Griechenland bereits 1992 über 20 % Zinsen für seine überhöhten Schulden zahlen musste. Der Euro führte zu einer deutlichen Entlastung, was jedoch nicht zur Entschuldung sondern zu weiterer Verschuldung genutzt wurde. Spannend auch der Verschuldungsvergleich weltweit: Die Schwellenländer China, Mexiko, Brasilien haben eine niedrige Verschuldungsrate und gleichzeitig starkes Wirtschaftswachstum. Die Euro-Zone – heute als Zentrum der derzeitigen Finanzkrise in aller Munde, liegt im schlechteren Mittelfeld. Die USA stehen schlechter da, Japan gehört mit einer Verschuldung die fast doppelt so hoch wie die der Griechen liegt, zu den Schlusslichtern – aber niemand redet davon! Die Rating-Agenturen haben es verstanden, den Fokus der Öffentlichkeit stattdessen auf den Euro zu lenken. Kann das Zufall sein?

Aber auch Noack konnte keine Patent-Lösung anbieten. Niemand kann heute sagen, was auf Dauer wirklich falsch oder richtig ist. Richtig bleibt nur, dass niemand dauerhaft mehr Geld ausgeben kann, als er einnimmt. Für die Mittelständler um Hans-Dieter Clauser keine ganz neue Erkenntnis. Es ist jedoch bezeichnend, dass wir in Deutschland bereits vom Sparen reden, wenn wir etwas weniger Schulden machen. Clauser: „Auch der schuldenfreie Musterknabe Langenfeld muss aufpassen, dass er nicht über seine Verhältnisse lebt und leichtfertig durch großzügig bemessene Projekte den Pfad der Tugend (…und des Erfolges) verlässt“.