Kommunikation zu den Rodungsarbeiten in Wiescheid ist ein Skandal
22. Januar 2019
Erst vorpreschen, Tatsachen schaffen und sich im Nachhinein entschuldigen ist offensichtlich nicht nur die Vorgehensweise des Landesbetriebes Straßenbau NRW im Zuge der ungenehmigten Rodungsarbeiten in Wiescheid, sondern auch der BGL! Die hatte nach Bekanntwerden der Rodungsarbeiten nichts Besseres zu tun, als die Arbeit der Verwaltung und des Bürgermeisters in Frage zu stellen und schwang sich einmal mehr als die wahre Hüterin der Wahrheit auf. Denn selbstverständlich wusste die BGL schon am 16. Januar von den Rodungsarbeiten und selbstverständlich will sie dies auch schon im Bauausschuss am 17. Januar angesprochen haben. Die Fragen, die sich der CDU stellen, sind aber, warum wurde nicht bereits am 16. oder am Vormittag des 17. Januar bei den Behörden interveniert, und warum erinnert sich kein Ausschuss-Mitglied an eine Behandlung dieses Themas in der abendlichen Sitzung? Während die BGL die erste Antwort schuldig bleibt, klärt sie Tage später das Missverständnis auf: Es sei nur eine Frage nach der Ausschuss-Sitzung gewesen, entschuldigt sich die BGL, nachdem mehrere Beteiligte sich fragten, wann dieser Tagesordnungspunkt bzw. diese Anfrage denn am 17. Januar behandelt worden sei. Die politische Message hat jedenfalls passgenau gesessen und auch die der Presse gegenüber formulierte Richtigstellung und Entschuldigung für die falsche Darstellung der Wahrheit war exklusiv den Medienvertretern per E-Mail vorbehalten. In ihrem Leib- und Magen-Medium facebook sucht man vergeblich nach der Richtigstellung, dort wird lediglich die sinngemäße Formulierung „…im Nachgang zur Sitzung…“ in einer neuerlich veröffentlichten Mitteilung verwendet. Sehr seltsam erscheint dem aufmerksamen Zeitungs- und Social-Media-Leser dann auch der Zeitpunkt, an dem sich die BGL mit ihrem Ratsmitglied Andreas Menzel auf facebook zu Wort meldet: Samstag, 19. Januar 2019, 8.22 Uhr. Wenn man drei Tage vorher darüber informiert war, warum postet man dieses Thema erst am Samstagmorgen, womöglich nach dem Frühstück und dem Studium der Tageszeitung die dieses Thema in der Samstagsausgabe kommentierte…? Es ist schon sehr verwunderlich, welche Geschütze der engagierte Verein mit Ratsmandaten in der Frühphase des Kommunalwahlkampfes auffährt – gerne am Ziel vorbei und gerne mit Platzpatronen. Die CDU wird jedenfalls ein Auge auf die Methoden der Informationspolitik im Wahlkampf werfen, denn es ist nicht allein das Privileg der BGL, den Finger in die Wunde zu legen. Dafür verursacht sie selbst zu viele Wunden, die vorher gar nicht existierten.