JU: Podiumsdiskussion in Hilden – Steinbrück stellt sich gegen Interessen des eigenen Wahlkreises

Freitag, 13. September 2013. Dieses im Aberglauben bedeutende Datum macht bei der Podiumsdiskussion der Direktkandidaten des Wahlkreises Mettmann I in der Hildener Stadthalle seinem Namen alle Ehre.

So startet die Veranstaltung mit ca. einer Stunde Wartezeit auf dem Stadthallenvorplatz. Zuvor hatten nämlich bei der routinemäßigen Durchsuchung des Veranstaltungsortes zwei Spürhunde unabhängig voneinander auf Sprengstoff angeschlagen. 

Während die Kandidatin der CDU, Michaela Noll, ganz bürgernah inmitten der anwesenden Interessierten auf Entwarnung wartet, ist vom SPD Kandidaten, Peer Steinbrück, weit und breit nichts zu sehen. Dieser zieht sich lieber in die nahliegende Parteizentrale zurück, anstatt den Bürgern bereits im Voraus der Podiumsdiskussion schon Rede und Antwort zu stehen.

Nachdem offiziell ein falscher Alarm bekannt gegeben wird, startet die Veranstaltung in der Stadthalle. Auch hier zeigt sich wieder das Bild von Steinbrück dem „Unnahbaren“. So treten die Kandidaten der anderen Parteien aus den vorderen Publikumsreihen auf die Bühne. Der SPD Kandidat jedoch kostet seinen „Promibonus“ umfassend aus, indem er von zwei Bodyguards durch den Backstagebereich auf die Bühne begleitet wird.

Inhaltlich liegt der Fokus zunächst auf dem von Steinbrück am Vortag gezeigten Stinkefinger. Zu dieser Geste steht er voll und ganz und untermauert dies auch noch mit einem verbalen Angriff des Publikums. Wer diese Satire nicht zuließe, könnte schließlich zum Lachen in den Keller gehen.

Während der SPD Kandidat also seinen Stinkefinger verteidigt, punktet die CDU Kandidatin Michaela Noll mit Ergebnissen der Bundespolitik. In diesem Zusammenhang hebt sie beispielsweise hervor, dass die Bundesrepublik im europäischen Vergleich mit ihrer geringen Arbeitslosigkeit, gerade die Jugend betreffend, deutlich hervorsticht. „Ich lasse mir dieses Land von niemandem schlecht reden“, so Noll auf die Angriffe Steinbrücks.

Als der Fokus der Diskussion nun auf Wahlkreis spezifische Themen gelegt wird, schafft es Steinbrück, die Mehrheit der anwesenden Bürger gegen sich aufzubringen. So sind Städte des Wahlkreises, zum Beispiel Monheim mit 46 Mio. Euro, von der sogenannten Abundanzabgabe betroffen. Hier sollen Kommunen, die in der Vergangenheit gut gewirtschaftet haben, für ihre soliden Haushalte bestraft werden, indem sie Kommunen, die über ihre Verhältnisse gelebt haben, finanziell unterstützen. Steinbrück spricht sich eindeutig für die von der rot-grünen Landesregierung initiierte Zwangsabgabe und damit gegen die Interessen seines eigenen Wahlkreises aus. Aber das ist nicht genug. Er beschimpft die Stadt Monheim, die sich durch die Senkung der Gewerbesteuer aus dem Nothaushalt befreit hat, sogar noch als „Steueroase“ in Nordrhein-Westfahlen. Damit hat er das Publikum nun vollständig gegen sich aufgebracht, was er durch massenhafte Buhrufe zu spüren bekommt. Noll hingegen spricht sich deutlich für die Interessen ihres Wahlkreises aus. Unterstützt wird sie dabei vom FDP Kandidaten Moritz Körner, der die zutreffende Aussage fällt, dass am Ende zwar alle gleicher seien, es aber allen schlechter ginge.

Der Abend der Podiumsdiskussion zeigt folglich eindeutig, dass Michaela Noll bei den Bürgern weit vor Steinbrück liegt. So punktet sie sowohl durch ihre Bürgernähe, als auch durch die in der Vergangenheit durch die CDU erzielten Ergebnisse auf Bundesebene. Darüber hinaus vertritt sie die Interessen des eigenen Wahlkreises, was Peer Steinbrück wirklich nicht von sich behaupten kann. Persönlich zumindest ist er ja sowieso nicht betroffen. Schließlich wohnt er mit seiner Familie in Bonn.

Kommentar von Alina Gösmann

stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Langenfeld